Liebe LeserInnen,
die Zeit schreitet unaufhaltsam voran. Wir haben bereits Mai und somit stehen wir nur noch einen Monat vor unserem 25. Geburtstag. Da frage ich mich doch schon wieder, wo die ganze Zeit hin ist... Aber das ist Zukunftsmusik, im Hier und Jetzt gestalten wir erst einmal diese Ausgabe.
Und die möchte ich gleich zu Beginn für ein Dankeschön nutzen an eine nette Leserin, die mir ihre Karte für das Spiel SC Freiburg gegen Schalke 04 geschenkt hat. Da saß ich diesmal zwar als Schalker mitten unter Sportclub-Fans, aber ich hatte ganz nette Unterhaltung neben mir. Mehr vom Spiel gibt es natürlich im Sport... Auf diesem Weg also nochmals vielen Dank!
In ein paar Tagen steht der 1. Mai ins Haus und angesichts der derzeitigen Lage und der Krisen in und außerhalb Deutschlands sollten wir den Kampf- und Feiertag der Werktätigen mal wieder nutzen, um für unsere Rechte auf die Straße zu gehen. Wer keine langen Protestmärsche mitmachen will, der kann den Tag auch auf dem Stühlinger Kirchplatz verbringen, dort wird wie in jedem Jahr allerlei geboten. Es gibt wie immer eine große Kundgebung mit anschließender Demo, es werden wie immer jede Menge Infostände zum 1. Mai da sein und für das leibliche Wohl ist natürlich auch gesorgt. Wir als Verein „DER FREIeBÜRGER“ werden übrigens auch mit einem Stand vertreten sein! Nun muss nur noch das Wetter mitspielen, doch an einem 1. Mai in Freiburg hat man da eigentlich meistens Pech. Egal, wenn Sie nichts Besseres zu tun haben, schauen Sie doch mal bei uns vorbei.
Neulich hat es mich doch fast vom Stuhl gehauen, als ich aus der Zeitung erfuhr, dass in Deutschland die Lebensmittelpreise im vergangenen Jahr um mehr als 20 % gestiegen sind und dass die Profitgier der Lebensmittelproduzenten daran Schuld sei. Unglaublich! Natürlich liegt ein großer Teil der Preissteigerung an gestiegenen Rohstoff- und Energiepreisen, für die der Hersteller kaum etwas kann. Doch mehr als ein Drittel der letzten Preiserhöhung lässt sich damit nicht mehr erklären. Der Inflationsexperte Andy Jobst von Allianz Trade hat festgestellt: „Es scheint zunehmend Anzeichen für Gewinnmitnahmen zu geben…!“ Die deutschen Verbraucherzentralen gehen sogar noch einen Schritt weiter, indem sie sagen: „Manche Preissteigerungen bei Lebensmitteln sind weder gerechtfertigt noch nachvollziehbar!“ (BZ: 25.04.2023) Die Verbraucherzentralen empfehlen nun der Politik und dem Kartellamt, einen kritischen Blick auf Handel und Lebensmittelproduzenten zu werfen. Doch wird das reichen? Oder andersherum, was wird man tun? Der Handel schiebt die Schuld den Herstellern zu. Diese wiederum weisen die Schuld von sich und verweisen darauf, dass im Jahr 2022 die Gewinnmarge deutlich zurückgegangen sei. Doch wenn die nur zurückgegangen ist und nicht ganz weg, dann machen die Unternehmen doch immer noch Gewinn! Reicht denen das nicht? Scheinbar nicht, anders sind die Preise in Lebensmittelgeschäften und Supermärkten nicht zu erklären. Die führenden Großhändler in Deutschland, EDEKA und REWE, hatten ja schon damit begonnen, Marken von Erzeugern aus den Regalen zu nehmen, die die Preise ungerechtfertigt in die Höhe treiben. Leider war das nur eine Momentaufnahme, die Artikel sind inzwischen wieder erhältlich und die Preise sind immer noch ziemlich hoch. Haben sich die Regeln geändert oder war der Druck der großen Konzerne einfach zu hoch?
Fakt ist, die Preise für Lebensmittel sind immer noch enorm hoch und das ist besonders für Menschen mit geringem Einkommen bzw. staatlichen Transferleistungen ein riesiges Problem. Und das wird tagtäglich größer. Je näher man auf den Monatsletzten zusteuert, umso schwieriger wird es, sich Lebensmittel leisten zu können. Da müssen Politik und Kartellamt endlich einschreiten! Einen kritischen Blick darauf werfen, kann da eben nicht mehr genügen. Es kann doch nicht sein, dass sich ein paar Konzerne über sämtliche Gesetze und vor allem über alle moralischen Regeln hinwegsetzen und an der Not eines Großteils der Bevölkerung verdienen. Da muss etwas passieren, und zwar jetzt und nicht, wenn der Krieg irgendwann einmal vorbei ist!
So, das war es schon wieder, wir wünschen Ihnen viel Spaß mit der neuen Ausgabe und besuchen Sie uns doch am 1. Mai auf dem Stühlinger Kirchplatz!
Carsten