Aktuelle Ausgabe

Titel April 2024

Liebe LeserInnen,

wie jeden Monat um diese Zeit sitze ich in meinem Wagen und schreibe das Vorwort. Ich schaue aus meinem frisch geputzten Fenster in den Wald und freue mich darüber, dass der Frühling kommt. Es ist ja auch schön, wenn draußen alles grün wird, die Sonne scheint und so nach und nach die Tierchen aus dem Winterschlaf kommen. Eine richtige kleine Idylle habe ich hier draußen.

Aber nur so lange, bis ich Nachrichten an mich heranlasse! Dann ist es schnell vorbei mit meiner Ruhe und Beschaulichkeit. So wie neulich, als ich mal wieder Friedrich Merz zuhörte bei seiner ewigen Litanei von der bösen Ampel und dem klugen Fritz. Jetzt hat die Ampel auf ihrem Feldzug gegen den deutschen Wohlstand also einen weiteren Schritt gemacht, als sie uns Faulenzern und Nichtstuern das Bürgergeld erhöhte. Das hat die Regierung nicht etwa getan, um den Menschen trotz Krieg und Inflation ein würdigeres Leben zu ermöglichen, nein, das hat sie nur gemacht, um die Menschen von einer geregelten Arbeit abzubringen. Natürlich verspricht er seinen WählerInnen prompt, auch diesen Fehler der Ampel auszumerzen, sobald er an der Macht ist. Ich weiß nicht, was in diesem Menschen vorgeht, was der vom Volk, das ihn ja wählen soll, eigentlich denkt... Ob dem schon mal aufgefallen ist, dass es seit Jahrzehnten Arbeitslose in Deutschland gibt, also lange, bevor das Wort „Ampel“ für die Politik entdeckt wurde? Und dass die Anzahl der Arbeitslosen ständig steigt? Und dass das oft daran liegt, dass Unternehmen Arbeitsplätze aus Gewinnsucht streichen und nicht weil die ArbeiterInnen auf einmal geil auf Bürgergeld sind?! Allein seine Phrase, das erhöhte Bürgergeld mache den Anreiz eines Minijobs zunichte, hat mich wütend gemacht. Denn es ist eine Frechheit, dass den Menschen in einem reichen Land wie dem unseren überhaupt Minijobs angeboten werden. Auch sogenannte Arbeitsmaßnahmen mit Aufwandsentschädigung sind nicht menschenwürdig, denn die Vergütung beträgt etwa einen bis zwei Euro pro Stunde. Dafür muss man dann aber auch richtig körperlich arbeiten, wie z. B. in der Stadtgärtnerei oder auf dem Holzhof. Und lehnt man eine solche Chance auf einen beruflichen Neustart ab, kann das vom Jobcenter sanktioniert werden. Es ist nämlich nicht so einfach, wie der olle Fritze das seinen WählerInnen weismachen will. Man kann nicht einfach zum Jobcenter gehen und sagen, dass man nicht mehr arbeiten will und jetzt lieber das Bürgergeld nehmen würde. Das sagt Merz natürlich nicht, es würde ihm ja auch nichts nützen. Da ist es viel einfacher, man haut ein paar falsche Infos raus, macht das Volk so richtig wütend und schon zieht wieder alles über die Ampel her.

Das Beste wäre natürlich, wenn die AfD auf diesen Zug aufspringt und einen entsprechenden Antrag im Bundestag einbringt. So nach dem Motto: Streicht den Faulenzern das Geld. Denn nach den eigenen Regeln, auf die Merz auch immer wieder pocht, wollen sie ja jeden Antrag ablehnen, der von der AfD kommt. Es bleibt nur zu hoffen, dass Friedrich Merz bis zur Wahl noch andere Bevölkerungsgruppen dermaßen verärgert, sodass der avisierte Wahlsieg der CDU doch noch ausfällt!

So, nun habe ich vor lauter Frust schon fast die ganze Seite vollgeschrieben, aber das musste mal raus, schließlich bin ich auch selbst betroffen. Eines bleibt mir aber noch: ein Hinweis auf den 1. Mai! Wie jedes Jahr findet auf dem Stühlinger Kirchplatz die große Maifeier des DGB statt. Auch der FREIeBÜRGER wird wieder mit einem Stand vor Ort sein und vielleicht schauen Sie ja mal vorbei.

Und nun wie immer viel Spaß beim Lesen, bleiben Sie uns gewogen und empfehlen Sie uns weiter...

 

Carsten