Januar 2024

Titel Januar 2024

Liebe LeserInnen,

das gesamte Team des FREIeBÜRGERs wünscht Ihnen ein frohes und gesundes neues Jahr! Wir hoffen, Sie haben die vielen Feiern heil überstanden und sind gut ins Jahr 2024 gestartet.

Bei uns war es im Vorfeld von Weihnachten nicht ganz so toll, denn einer nach dem anderen aus unserem Redaktionsteam musste krank daheimbleiben. Da haben uns Corona & Co. noch einmal hart getroffen und wer das kennt, der weiß, dass man damit auch zu Hause keine Kraft zum Arbeiten hat. Also eher kein Homeoffice! Deswegen wird Ihnen diese Ausgabe vielleicht etwas anders als sonst vorkommen. Die Geschichte über 900 Jahre Armut in Freiburg wurde von vier auf sechs Seiten erweitert. Außerdem haben wir zu unserem Glück mehr Artikel als sonst von GastschreiberInnen bekommen. Aber keine Sorge, wir sind nicht auf einmal schreibfaul geworden oder haben keinen „Bock“ mehr, es lag echt „nur“ am Personalmangel, im Februar wird alles wieder beim Alten sein...

Da es im letzten Jahr abgesehen von unserem 25-jährigen Geburtstag nicht so arg viel Positives gegeben hat, kann das Jahr 2024 eigentlich nur besser werden. Für mich persönlich müsste das ja so stimmen, schließlich wurde zum 1. Januar das Bürgergeld um mehr als 60 Euro erhöht, sodass ich jetzt an die Tür zum Reichtum klopfen kann. Jedenfalls sieht „Fritze Merz“ das so und hat fast bis zum letzten Tag versucht, das zu verhindern. Denn er ist ja immer noch der Meinung, wir würden fürs Faulenzen bezahlt. Ist schon komisch, wie sich die Zeiten ändern.

Als die Hartz-Gesetze eingeführt worden sind, hat die CDU in geschlossener Mannschaftsstärke gewettert, wie schlimm diese Gesetze für die Armen seien und dass man mit dem wenigen Geld doch niemals auskommen könnte. Danach hat man es in 16 Jahren „christlicher“ Unionsregierung nicht geschafft, Hartz IV wieder abzuschaffen, aber immerhin hat man in dieser Regierungszeit das „wenige Geld“ alle zwei Jahre um fünf Euro erhöht.

Nun ändert die SPD mal wieder was, führt das Bürgergeld ein, erhöht das nach einem Jahr gleich wieder und erneut ist das Gemecker groß. Vor allem darüber, dass es für GeringverdienerInnen nicht mehr attraktiv sei arbeiten zu gehen, wenn sie doch für das Faulenzen mehr Geld bekommen. Dabei ist es ein Armutszeugnis, dass der Verdienst für manche Jobs nicht viel mehr beträgt als das Bürgergeld für arbeitslose Menschen.

Leider werden die Herren Merz, Spahn und Linnemann das niemals praktisch erfahren, denn dafür verdienen sie wahrscheinlich einfach zu viel und der Lohn wird jedes Jahr automatisch erhöht, ohne große Diskussion oder Beschluss, allein wegen der steigenden Lebenshaltungskosten. Nur die Erhöhungen in einer Legislaturperiode betragen im Übrigen mehr als das Bürgergeld bzw. die Entlohnung eines Geringverdieners. Wenn ich nicht genau wüsste, dass Bürgergeld und Niedriglohnsektor eine vortreffliche Wahlkampfwaffe für die CDU sind, würde ich denken, dass sich die Damen & Herren über diejenigen lustig machen, die wirklich für so wenig Geld arbeiten gehen. Aber was weiß ich schon... Ich für meinen Teil werde morgen auf die Bank gehen und nachschauen, ob ich denn auch wirklich mehr Geld bekommen habe. Wenn ja, werde ich es so schnell wie möglich ausgeben, bevor es mir einer wieder wegnimmt!

Doch es gibt ja noch mehr im neuen Jahr. Im Sommer findet die Fußball-Europameisterschaft in Deutschland statt und da wird es wieder heiße Diskussionen darüber geben, ob man sich die Spiele gemeinsam auf öffentlichen Plätzen hereinziehen darf oder nicht – so wie das Sommermärchen 2006. Damals wurde einfach bestimmt, dass im Eschholzpark eine Fußballbühne für ein paar Tausend Leute aufgebaut wird, und fertig! Die Diskussionen über die Vermüllung des Parks oder Ruhestörung gab es erst hinterher. Diesmal wird das wohl nicht so einfach gehen, da stehen dem Gemeinderat sicher einige lustige Sitzungen bevor. Mir ist es egal, ich schaue es daheim!

Und noch etwas findet 2024 statt: die Landratswahlen in „The Länd“. Und das ist mir nicht egal! Wenn man sich die Werte der AfD, die sich offen als faschistische Partei positioniert, in Deutschland so ansieht, kann man es mit der Angst kriegen. Fast überall würden die auf ca. 20 % kommen, das darf hier nicht passieren! Leider ist die Angst nicht unbegründet, selbst im beschaulichen Freiburg. Früher hätte ich nie geglaubt, dass es hier in der Stadt ein faschistisches Wählerpotential gibt, aber seit in Freiburg zwei Gemeinderäte von der AfD sitzen, sehe ich das anders. Ich möchte keine düsteren Szenarien heraufbeschwören, aber es ist ratsam, achtsam zu sein, wen und was man wählt! FaschistInnen zu wählen, ist keine Alternative! NIE!

Das war es schon wieder für die erste Ausgabe im Jahr. Wir hoffen, dass Sie Ihnen trotz der erwähnten Schwierigkeiten gefällt und Sie Spaß beim Lesen haben.

Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie unserer Zeitung auch im neuen Jahr treu bleiben!

 

Carsten

 

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u. v. m.