Liebe LeserInnnen,
der erste Monat des neuen Jahres ist schon wieder vorbei. Unter der Kälte haben viele Menschen gelitten, auch unsere VerkäuferInnen bekamen das zu spüren und unsere Verkaufszahlen sind leider immens eingebrochen. Wir hoffen, dass sich das mit dem Frühling und wärmeren Temperaturen auch wieder ändert...
Leider scheint sich zu bewahrheiten, dass sich an der aktuellen politischen Lage nichts schnell bessern wird und die weltweite Krise nicht einfach so verschwindet. Wir müssen wohl noch eine Weile mit Krieg und Krise leben. Denn um etwas ändern oder gar verbessern zu können, müssten wir aus unseren Fehlern lernen, was voraussetzen würde, dass wir diese auch einsehen. Das bedeutet leider nichts Gutes für den Krieg in der Ukraine, denn Fehler einsehen hat Wladimir Putin nicht in seinem Diktatoren-Handbuch stehen. Es wird wohl darauf ankommen, wer den längeren Atem und die besseren Freunde hat. Prinzipiell wäre es natürlich richtig, wenn wir uns aus sämtlichen Kriegen heraushalten würden, schon allein wegen unserer Geschichte. Da könnte man die Skrupel deutscher PolitikerInnen fast verstehen. Doch scheinbar sind sie nicht beunruhigt, dass Saudi-Arabien im Jemen mit deutschen Waffen tötet oder dass Erdogan damit Jagd auf Kurden macht. Selbst Mexikos Kartelle ballern mit Waffen aus Deutschland herum. Da fragt sich doch, welche Motivation hinter solchem Handeln steckt? Vielleicht ist es ja einfach nur die Tatsache, dass die anderen alle für die Waffen bezahlen, die Ukraine nicht? Das wäre dann allerdings sehr makaber. Zumindest hätte man die Frage nach Panzerlieferungen klären sollen, bevor man den neuen Verteidigungsminister der CDU/CSU zum Fraß vorwirft. Denn an dieser Frage wird Boris Pistorius gemessen. Es dauerte dann auch nicht lange, bis das Oppositionsmobbing wieder losging. Vor allem hat man dabei schnell vergessen, dass die CDU jahrzehntelang für die Bundeswehr zuständig war und diese in einem desolaten Zustand übergeben hat. Und was die Unfähigkeit der Ex-Ministerin Christine Lamprecht betrifft – der unfähigste Minister, den wir je hatten, war Andreas Scheuer und kam von der CSU. Er hat Milliarden in den Sand gesetzt als Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur!
Dann ist da noch das Gerede um den ehemaligen Chef des Verfassungsschutzes, Hans-Georg Maaßen. Dass hier ausgerechnet Friedrich Merz lautstark ein Parteiausschlussverfahren fordert... Ganz unserer Meinung, Herr Merz, und dann bitte auch gleich für Sie, denn Ihre populistischen Äußerungen z. B. zur Flüchtlingspolitik sind nicht weit von denen Maaßens entfernt!
Einen schlechten Start ins neue Jahr gab es für Radio Dreyeckland in Freiburg. Am 17. Januar früh am Morgen warfen Angehörige von Polizei und Staatsschutz einen Redakteur und den Geschäftsführer des Senders aus den Betten und durchsuchten deren Wohnungen. Grund der Razzia war ein Bericht des Redakteurs über die Einstellung des Strafverfahrens gegen linksunten.indymedia.org. Dabei war wohl auch ein Verweis auf das Archiv der Plattform. Und obwohl der Redakteur „geständig“ war und die betreffenden Datenträger aushändigte, durchsuchte man anschließend auch noch die Redaktionsräume des Senders, was eigentlich nicht mehr nötig gewesen wäre. Ob etwas gefunden wurde und was, darüber gibt es noch keine Erklärungen.
Es ist schon eigenartig... Wenn auf der linken Seite jemand hustet, scheinen Staatsschutz und Polizei sofort zur Stelle, da ist der Huster noch nicht mal verklungen, da will man das Volk schon vorsorglich vor allen Gefahren beschützen, die es meist gar nicht gibt. Vor dem Sozialismus muss sich jeder fürchten, vor allem der Kapitalist! Vor rechts hat der wohl weniger Angst…
Zum Schluss möchten wir noch über etwas Schönes berichten – denn neben all dem Elend in der Welt gibt es das auch und wir sollten nicht vergessen, dass es viele Menschen gibt, die mit kleinen Dingen die Welt etwas lebenswerter machen… Im Januar waren die VerkäuferInnen und das Redaktionsteam des FREIeBÜRGER von einem langjährigen Freund, der dafür in seiner Firma gesammelt hatte, zum Brunch im Waldsee eingeladen. Vielen Dank, wir haben die gemeinsamen Stunden sehr genossen!
In diesem Sinne: Wir wünschen Ihnen wie immer viel Spaß beim Lesen und bleiben Sie uns treu!
Carsten
Unter anderem in dieser Ausgabe:
• 900 Jahre Armut in Freiburg – Armenwesen und Pflege in Freiburg (Teil 24)
• Ein treuer Begleiter – Die starke Bindung zwischen Obdachlosen und ihren Haustieren
• Geflüchtet aus der Ukraine – Interview mit Olena Tutova
• Stadt für Alle Nachrichten (Rückblick 15. Dezember bis 15. Januar)
• Kriegstagebücher – Buchtipps von utasch
• Guido Reni – Göttlich und Menschlich – Eine Ausstellung im Frankfurter Städel Museum
u. v. m.