Dezember 2022

Liebe LeserInnnen,

soeben haben Sie die letzte Ausgabe des FREIeBÜRGER in diesem Jahr erworben und wie immer hoffen wir, dass sie interessant und lesenswert für Sie ist. Wie jedes Jahr, wenn unsere letzte Ausgabe vertrieben wird, folgen Weihnachten, Silvester und Neujahr. Ein beschaulicher Jahresabschluss also.

Diesmal wird das wohl etwas anders... Viele Menschen werden mit zwiespältigen Gefühlen auf das alte Jahr zurückblicken und wahrscheinlich sehr skeptisch das neue beginnen. Viele positive Ereignisse gab es im Jahr 2022 nicht wirklich zu feiern, es sei denn im privaten Bereich. Zu Beginn des Jahres hatte uns Corona wieder fest im Griff, die Statistik stieg schnell wieder an, nachdem etwas gelockert wurde. Vor zehn Monaten begann ein Irrer einen Krieg in Europa anzuzetteln, was eigentlich kein klar denkender Mensch nachvollziehen kann. Ein Ende des Krieges ist nicht absehbar und die Auswirkungen auf Europa und somit auch auf uns leider auch noch nicht.

Seit Monaten wird für jeden Menschen in Deutschland das Leben teurer und für viele somit auch schwieriger. Egal wo man hinschaut, es gibt gerade keinen Bereich, in dem die Preise nicht um ein Vielfaches ansteigen.

Nehmen wir zum Beispiel den Energiesektor: Die Menschen, die in Wohnungen leben, mit Gas oder Öl heizen, gehen mit Unsicherheit und teils auch mit Angst ins neue Jahr. Denn noch haben die meisten keine Ahnung, was um wie viel teurer wird. Das erfahren sie erst im Februar oder März, wenn die Abrechnung kommt. Sollte es bis dahin keine gravierenden Lohnerhöhungen oder irgendwelche zusätzlichen Gelder geben, dann haben sehr viele Menschen in diesem Land existentielle Probleme!

Und da ist ja dann auch noch der Strom, den man zusätzlich noch irgendwie bezahlen sollte. Falls dafür noch Geld übrig ist... Natürlich haben sich die Stromanbieter beeilt zu versichern, man werde niemandem den Strom abstellen, weil man nicht sofort zahlen kann. Das ist aber eher unwahrscheinlich, denn neben der etwaigen Nachzahlung, die jeder leisten muss, kommt ja dann auch noch die aktuelle, monatliche und deutlich erhöhte Stromrechnung dazu.

Meine Abenteuer auf der Suche nach Briketts habe ich Ihnen in der letzten Ausgabe ausführlich geschildert. Inzwischen habe ich genug, zwar übel teuer, aber ich muss nicht frieren. Von anderen weiß ich aber, dass der Briketterwerb immer schwerer wird, ich hatte wohl nur das Glück, früh dran zu sein. Mittlerweile sind die Preise weiter gestiegen und es gibt überhaupt nur selten Kohlen zu kaufen. Und wenn, dann werden diese limitiert verkauft. Ich schätze, im nächsten Jahr gibt es dann Versteigerungen...

Auf jeden Fall braucht niemand Angst haben, dass er nun plötzlich in Hartz IV fällt, denn das wird ja zum Jahresende abgeschafft. Dann bekommen alle Hartz IV-EmpfängerInnen das Bürgergeld und fühlen sich wohl (?). Ich weiß nur noch nicht, wem ich dafür danken soll. Der Bundesregierung, weil sie die Idee hatte? Oder Friedrich Merz, der am Ende doch noch zugestimmt hat? Da habe ich jahrelang darüber nachgedacht, was so ein Giftzwerg und Meckerer wie Merz wohl an Weihnachten macht und habe keine Antwort gefunden. Neulich sah ich zum ersten Mal den Grinch im Fernsehen und mir wurde einiges klar! Da meckert der viele Jahre über die von der SPD erfundenen Hartz-Gesetze, sie wären unmenschlich, doch in 16 Jahren CDU-Regentschaft haben sie nichts daran geändert. Jetzt will die Ampel etwas ändern und das ist Merz zu lasch. Aber nur zu meckern ändert auch nichts. Zumindest sollten wir mit Hoffnung ins neue Jahr gehen. Vielleicht wird ja Corona endlich ganz besiegt sein, vielleicht geht der Krieg zu Ende und vielleicht gehen die Preise auch wieder ein bisschen herunter. Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt...

Nun aber zu etwas anderem: Nächstes Jahr im Juni feiert der FREIeBÜRGER sein 25. Jubiläum – Wahnsinn, wie die Zeit gerast ist! Das ist natürlich Grund genug für uns, ein großes Fest zu veranstalten. Die Vorbereitungen laufen zwar noch nicht auf Hochtouren, so langsam aber sicher bekommen unsere Ideen aber Strukturen. Wir freuen uns schon riesig darauf – lassen Sie sich überraschen, wir informieren Sie rechtzeitig!

Unsere Ziele für das Jahr 2023 sind die Stabilisierung und der Ausbau des Projektes, um noch mehr Menschen Hilfe zur Selbsthilfe zu ermöglichen, um ihre Lebenssituation und ihr Selbstwertgefühl zu verbessern, weitere Menschen zum Mitmachen zu gewinnen (MitschreiberInnen sind herzlich willkommen) und den Bekanntheitsgrad zu steigern, um die Auflage zu erhöhen.

Das Redaktionsteam und die VerkäuferInnen des FREIeBÜRGER möchten sich recht herzlich für Ihre Unterstützung bedanken! Bleiben Sie uns auch weiterhin treu und helfen Sie mit, indem Sie den FREIeBÜRGER regelmäßig kaufen und weiterempfehlen, um damit ein wichtiges soziales Projekt in Freiburg zu unterstützen. Wir möchten uns an dieser Stelle auch bei allen SpenderInnen, WerbekundInnen und ArbeitsplatzsponsorInnen bedanken sowie bei allen Geschäftsleitungen, die unseren VerkäuferInnen erlauben, vor Ihren Geschäften zu verkaufen!

Wir wünschen Ihnen allen ein frohes Fest und alles Gute für das neue Jahr!

 

Carsten

 

Unter anderem in dieser Ausgabe:

900 Jahre Armut in Freiburg – Armenwesen und Pflege in Freiburg (Teil 22)

Wer hat an der Uhr gedreht – Ein kleiner und amüsanter Rückblick auf unsere Straßenzeitung in den vergangenen Jahren

Im Gespräch mit dem Weihnachtsmann • Stadt für Alle Nachrichten

Krimitipps von utasch

Ein Besuch bei der Frankfurter Buchmesse

• Stadt für Alle Nachrichten