Liebe LeserInnen,
regnet es im Mai, ist der April vorbei. Diese uralte Ritterregel bewahrheitet sich Jahr für Jahr wieder. Doch so langsam könnte es ja auch mal wieder Schluss sein mit dem ewigen Regenwetter. Aber was soll es, da können wir ja eh nichts dran ändern.
Kommen wir doch zu Sachen, die wir beeinflussen können und da fallen mir doch gleich die Wahlen ein, die für dieses Jahr angesetzt sind. Wenn hierzulande zurzeit das Wort Wahl fällt, schwingen immer gleich Bedenken mit. Darüber, dass die AfD noch mehr Stimmen abkriegen oder gar die Wahl gewinnen könnte und was dann aus unserem Land würde. Rein theoretisch dürfte es diese Angst ja nicht geben, denn wenn sich all die Menschen, die zu Beginn des Jahres gegen Rechts demonstriert haben, bei der Wahl gegen die AfD entscheiden, dürften die Nazis schon Probleme mit der 5-Prozent-Hürde bekommen. Außerdem disqualifiziert sich die AfD ja von Woche zu Woche selbst und das nicht erst seit ihrer „Wannseekonferenz 2.0“. Wenn man sich deren Redebeiträge im Bundestag anhört, dann kann oder muss man erahnen, was auf unser Land zukäme, wenn diese unsägliche Partei Macht bekommen würde. Allein wie sie bei jeder Gelegenheit Russland und China oder vielmehr deren Staatsführungen hofieren, ist alarmierend. Das wären wohl die Verbündeten Nr. 1 von Chrupalla, Höcke, Krah & Co.
Diese Schwärmerei für Diktatoren lebt die AfD auch völlig offen aus. Mehrfach waren ja schon Delegationen von denen in Russland, vor allem nach Putins Einmarsch in der Ukraine. Und immer kommen sie zurück und schwärmen von diesem tollen Land. Wie es der Bevölkerung dort wirklich geht, abseits aller AfD-Romantik, das wird verschwiegen. Aber auch daran kann man sehen, was die mit unserem Land vorhaben.
Am 9. Juni sind Europawahlen und gleichzeitig auch Kommunalwahlen hier in unserer Stadt. Ich wünsche mir für diese Wahlen nicht unbedingt einen bestimmten Sieger, ich wünsche mir, dass so viele Wahlberechtigte wie möglich und nötig an die Urnen gehen und ihre Stimme gegen Nazis abgeben! Viele Menschen schimpfen, dass es bei jeder Wahl mehr Parteien, Listen oder Gruppierungen gibt und man so langsam überhaupt nicht mehr weiß, wen man wählen soll. Ich sehe das nicht ganz so negativ, denn mit jeder neuen Partei, Liste oder Gruppierung wächst auch die Zahl derjenigen, die angesichts der Probleme im Land nicht den Kopf in den Sand stecken und aus Frust eine falsche Alternative wählen.
Der Arbeitsmarkt in Freiburg darf durchatmen, es bleibt erst einmal entspannt. Die Kaufhauskette Galeria Karstadt hat mal wieder Insolvenz angemeldet und so ging in den Einrichtungen der riesigen Ladenkette auch mal wieder die Angst um, arbeitslos zu werden. Freiburg trifft es diesmal nicht. Das hört sich etwas flapsig an, doch für die ständig wechselnden Besitzer und die zuständigen Regierungsstellen scheint das auch nicht mehr als ein Spiel zu sein. Denn das geht bei denen ja schon eine ganze Weile so, dass der Konzern Bankrott anmeldet, sich im letzten Moment ein Käufer meldet, der das Unternehmen retten will und nach zwei weiteren Jahren auch wieder pleite ist. Die Angestellten sitzen dann wie auf glühenden Kohlen und müssen jedes Mal befürchten, ihre Stellung zu verlieren. Diesmal hat man noch einen obendrauf gesetzt, indem man verkündete, dass es Schließungen geben werde und man am 27. April bekannt gebe, wen es trifft. So erfuhren die Beschäftigten an besagtem Tag aus dem Fernsehen oder dem Internet, ob ihr Kaufhaus geschlossen wird oder nicht. Ist das an Perversität noch zu überbieten? Doch nun noch zu etwas ganz anderem...
Für alle, die am ersten Mai-Wochenende noch nichts vorhaben: Wir empfehlen einen Besuch der 1. Freiburger Buchmesse freiBUCH, die vom 3. bis 5. Mai im Schopf2 in der Schopfheimerstr. 2 stattfindet. Infos: www.freibuch.de
Viel Spaß beim Lesen dieser Ausgabe!
Carsten