März 2023

Liebe LeserInnnen,

der Winter liegt schon in den letzten Zügen und der Frühling ist nicht mehr aufzuhalten. Überall zeigen sich Schneeglöckchen und Krokusse und kündigen die wärmeren Jahreszeiten an. 

Da war der Winter doch schneller herum als wir alle erwartet und vor allem befürchtet hatten. Es wird zwar noch ein paar kalte Tage geben, aber im Großen und Ganzen wird es das wohl gewesen sein mit „General Winter“. So hat Stalin die kalte Jahreszeit einmal genannt und ich denke, auch der jetzige Zar in Russland hatte auf ihn gebaut. Doch wie es ausschaut, haben wir den Winter ganz gut überstanden und wie es mir scheint, war er diesmal ziemlich schnell herum. Ich weiß noch genau, wie ich im Herbst meiner Empörung Luft machte und mich im Vorwort über die unverschämten Preise für Holz und Kohle ausließ. Das kommt mir vor, als wäre es erst ein paar Tage her. Bei der Gelegenheit möchte ich mich auch gleich bei einem sehr netten Paar aus der Gegend von Villingen-Schwenningen bedanken, das sehr dazu beitrug, dass der Winter für mich wärmer wurde! Die beiden lesen regelmäßig den FREIeBÜRGER und stolperten dabei auch über das erwähnte Vorwort. Da dachten sie, dem Mann kann geholfen werden – und das taten sie dann auch. Anfang des Jahres standen sie dann bei mir auf der Wagenburg und luden eine große Menge Brennholz für mich ab. Ich war gerührt, begeistert und dankbar über so viel Solidarität. Also auf diesem Weg nochmals: Vielen Dank!

Der März ist da, die Fastnacht ist vorbei und laut Kirchenkalender beginnt damit die Fastenzeit. Doch das ist nicht weiter dramatisch. Da der Anteil der ärmeren Menschen in Deutschland ständig größer wird, gehört ja der Begriff „Fasten“ eh schon zum gewöhnlichen Sprachgebrauch. Und angesichts von Krieg, Not und Inflation dürften auch NichtchristInnen unter Ihnen momentan keine große Lust auf Party und Völlerei haben. Und jetzt, da der Krieg in sein zweites Jahr geht und nichts auf friedliche Verhandlungen hindeutet, schwindet auch die Hoffnung, dass sich bei uns bald etwas verbessert.

Im Gegenteil! Wenn ich in den Nachrichten die neuesten Meldungen aus dem deutschen Gesundheitswesen höre, muss ich mir doch ernsthaft Sorgen machen. Seit Jahren beklagt man allerorten, dass es zu wenig Personal in medizinischen Berufen gebe. Die Coronapandemie hat es ja auch deutlich gemacht, dass es in deutschen Krankenhäusern viel zu wenig MitarbeiterInnen gibt. Doch statt mehr auszubilden und zu beschäftigen, will man nun verstärkt Kliniken schließen und somit eher Personal abbauen. Im Südwesten könnte das ungefähr 140 Krankenhäuser betreffen. Zwar ist das noch nicht beschlossene Sache, aber ein „Arbeitspapier“ von sogenannten ExpertInnen ist schon vorhanden und Minister Karl Lauterbach ist gewillt, das in etwa so durchzusetzen. Ich kann das nicht verstehen. Hat man etwa das erste Coronajahr schon völlig vergessen, als die Notaufnahmen in den Kliniken überfüllt waren, als Operationen und sonstige Behandlungen verschoben wurden, eben weil man zu wenig Kapazität hatte und als die Angst umging, im Notfall kein Klinikbett zu bekommen? Scheinbar ja, denn sonst könnte man nicht auf solche Ideen kommen...

Zum Schluss noch einen Glückwunsch an alle Frauen, denn am 8. März ist der Internationale Frauentag! Natürlich kann das nur ein symbolischer Tag sein, denn überall müssen Frauen weiter um ihre Rechte kämpfen. Zwar gibt es immer mehr Fortschritte im Kampf um Gleichberechtigung, aber leider liegt auch immer noch mindestens genau so viel im Argen. Es gibt immer noch Länder, in denen Frauen als Eigentum betrachtet werden, völlig ohne Besitz sind und den Männern auf Gedeih und Verderb ausgeliefert sind. 

Jetzt aber noch etwas in eigener Sache: Bei uns herrscht gerade keine Feierstimmung, denn in den letzten Monaten sind unsere Verkaufszahlen drastisch zurückgegangen. Da hilft nur eins, wir brauchen mehr aktive VerkäuferInnen! Wer also Lust hat uns zu unterstützen oder jemanden kennt, der das will, dann melden Sie sich doch bitte bei uns in der Redaktion.

Zu guter Letzt wünschen wir Ihnen wieder wie immer viel Spaß beim Lesen. Genießen Sie das schöne Wetter, empfehlen Sie uns weiter und bleiben Sie gesund!
 

 

 

Carsten

 

Unter anderem in dieser Ausgabe:

900 Jahre Armut in Freiburg – Armenwesen und Pflege in Freiburg (Teil 25)

Weltfrauentag 2023 – Interview mit der Freiburger Frauenbeauftragten Simone Thomas

Leben im Niemandsland 

• Stadt-für-Alle-Nachrichten (Rückblick 15. Januar bis 15. Februar)

Verkäuferin Christine

Im Gespräch mit der Kältebuskoordinatorin Paulina Friemann

Scheiblettenkind – Buchbesprechung von utasch

Heilt die Zeit alle Wunden ? – Gedanken zum 10-jährigen Todestag von Uli Herrmann

 

u. v. m.